„Pionierarbeit leisten mit Bauern und Abnehmern“
Wilco Remijn, Agronom bei Green Organics:
„Mein Vater bewirtschaftet einen konventionellen Ackerbaubetrieb. Als ich die Landwirtschaftsschule besuchte, sagte er zu mir: ‚Du solltest einmal ein Praktikum bei einem Biobauern machen. Das ist die Zukunft.‘ Das habe ich gemacht und tatsächlich: Bio ist toll. Meine Abschlussarbeit (für die höhere Landwirtschaftschule) bei einem Biobauern beschäftigte sich unter anderem mit dem Absatz an Handelsunternehmen. Im Zuge dessen besuchte ich auch Green Organics, um ein Interview zu führen. Als ich dem Unternehmen meine Abschlussarbeit nach deren Fertigstellung schickte, schrieb ich dazu: ‚Sollten Sie eine freie Stelle im Bio-Bereich haben, stehe ich gerne zur Verfügung.‘ Jan (Groen, der Inhaber von Green Organics) lud mich bald zu einem Kaffee ein und so wurde ich hier Anbauberater. Meine Spezialgebiete sind Erbsen und Brechbohnen.
Ich bin den ganzen Tag im Freien, auf den Feldern der Bauern. Ich sorge dafür, dass gesät wird, ich verfolge die Kulturen in ihrem Wachstum und beantworte Fragen zum Beispiel zur Unkrautbekämpfung. Manche Bauern haben eben erst auf ökologischen Landbau umgestellt, da besteht ein großer Bedarf an Informationen und Beratung.
Bei mir zu Hause ist mein Vater mittlerweile noch begeisterter vom ökologischen Landbau. Auch er möchte vielleicht in Zukunft umstellen. (Lacht) Er sagt, dass ich dann das Administrative machen müsse, weil ich mittlerweile mehr über den Absatz von Bio-Gemüse und Bio-Kartoffeln weiß. Das ist schließlich ein Fach für sich. Darin ist Green Organics gut. Wir sorgen dafür, dass die Erzeugnisse der Bauern zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort gelangen. Wir von Green Organics übernehmen die Planung mit den Werken und anderen Verarbeitern.
Das Schöne am ökologischen Landbau ist meiner Meinung nach, dass man anders mit den Pflanzen umgeht als im konventionellen Anbau. Alle Bearbeitungsschritte müssen zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Ein Beispiel ist die Unkrautbekämpfung. Da keine Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen, muss man rechtzeitig jäten. Das Timing ist äußerst wichtig; ist man zu spät, kann man das Unkraut nicht mehr maschinell entfernen, sondern muss das von Hand machen.
Interessant finde ich auch die Anbaumethoden. Sie sind manchmal noch unbekannt. Dann leisten wir wirklich Pionierarbeit. Ein Beispiel ist der Anbau von Soja. Das ist eine – in den Niederlanden – unbekannte Kultur. Gleichzeitig gibt es eine große Nachfrage nach Bio-Soja und darauf gehen wir nun ein. Einige der bei uns angeschlossenen Bauern und Abnehmer sind davon begeistert und nehmen dieses Abenteuer gemeinsam mit uns in Angriff. Wir arbeiten mit der Natur und die bietet keine Garantien, schon gar nicht, wenn man eine Pflanze anbaut, die auf hohe Temperaturen eingestellt ist. Green Organics scheut keine Risiken und bringt die Glieder der Lieferkette zusammen. Für den Anbau von Soja in den Niederlanden ist dies sicherlich sehr wichtig.“